Antwort von der Hermann-Röchling-Höhe
8. Juli 2012Zu meinem Beitrag „Hermann-Röchling-Höhe – eine Polemik“ vom 13. Juni erreichte mich am 8. Juli folgende E-Mail:
Sehr geehrter Herr Albert,
als Pressesprecher der Bürgerinitiative zum Erhalt des Namens des Völklinger Stadtteils Hermann-Röchling-Höhe finde ich es äußerst schade das Sie keine Kommentare in Ihrem Blog zu diesem Thema zulassen.
Warum? Scheuen sie so sehr Gegenargumente?
Sie schreiben, dass sich Sprecher der BI angeblich auf das Vokabular des Völklinger NPD-Fuzzis Frank Franz beziehen und Befürworter einer Um-Benennung als „Gutmenschen“, „Geschichtsfreaks“ und „intolerante Fanatiker“ bezeichnen.
( Ihre Bezeichnung Fuzzi trägt nicht gerade zur Sachlichkeit bei)
Zur Klarstellung :
Wir von der Bürgerinitiative bezeichnen die Befürworter einer Umbenennung weder als Gutmenschen, Geschichtsfreaks oder sonst etwas, wie Sie es uns zu unterstellen versuchen. Ganz im Gegenteil wir sind der Meinung das jeder ein Recht auf seine Meinung hat und tolerieren dies auch, was sich auch in der internen Bürgerbefragung zeigte – jeder wurde wertneutral ernst genommen.
Ihr Staunen über meine Äußerung als Immobilienmakler zum möglichen fallen der Immobilienpreise zeigt weiterhin Ihr Unwissen in wirtschaftlich wichtigen Zusammenhängen. Gerne kläre ich Sie in einem persönlichem Gespräch darüber auf. Desweiteren pflege ich geschäftlich sehr gute und freundschaftliche Kontakte nach Tel Aviv.
Schade ist meiner Meinung nach Ihre vollkommene Entgleisung „Altnazi-Höhe“wäre doch ein sehr treffender Name für die Hermann-Röchling- Höhe.
Zu einer persönlichen Auseinandersetzung im Gespräch bin ich jederzeit gerne bereit. Auch nehme ich gerne Anregungen bezüglich unserer 75 Jahrfeier wie z.B. in Form einer Kunstaustellung entgegen.
Mut zur Sachlichen Auseinandersetzung könnten Sie beweisen wenn Sie eine solche Stellungnahme in Ihren Kommentaren zulassen würden.
mit freundlichen Grüßen
Torsten Krieg
Pressesprecher BI
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sehr geehrter Herr Krieg,
vielen Dank für Ihre E-Mail. In meinem Blog lasse ich Kommentare nicht zu, weil ich kein Diskussionsforum betreibe. Außerdem habe ich in seinen Anfängen die Erfahrung gemacht, dass man damit überwiegend Unqualifiziertes und Werbung einsammelt.
Ihr Schreiben veröffentliche ich als eigenständigen Beitrag und werde es über diese meine E-Mail-Antwort an Sie hinausgehend nicht kommentieren.
Die Termini „Gutmenschen“, „Geschichtsfreaks“ und „intolerante Fanatiker“ entnahm ich der Berichterstattung der Saarbrücker Zeitung über Ihre Bürgerinitiative. Sie stellten dort ausdrücklich Zitate Ihrer (im SZ-Beitrag sogar namentlich genannten) Mitglieder dar, mit denen sie Beführworter einer Umbenennung Ihres Stadtteils bezeichneten. Dass ich mit meinem Artikel nicht „zur Sachlichkeit“ beitragen wollte, sagt schon seine Überschrift: „Hermann-Röchling-Höhe – eine Polemik“.
Sehr interessant und für sich sprechend finde ich Ihre rhetorische Figur, der zufolge meine Nichtzustimmung zu Ihrer These fallender Immobilienpreise im Stadtteil im Fall einer Umbenennung lediglich „mein Unwissen in wirtschaftlich wichtigen Zusammenhängen“ zeige. Manchmal geht das eben so: Wer eine Meinung nicht teilt, hat halt keine Ahnung.
Und mit dem Begriff „Altnazi-Höhe“ wollte ich keineswegs die Bewohner des Stadtteils oder die Befürworter einer Namensbeibehaltung diffamieren, sondern – zugebenermaßen polemisch zuspitzend – daran erinnern, wofür der jetzige Namenspatron historisch zu stehen hat.
Für Ihre Einladung zum persönlichen Gespräch danke ich Ihnen, werde mich aber weder hier noch an anderer Stelle weiter zum Thema öffentlich äußern. Für mich stellt die Diskussion mittlerweile ein „totes Rennen“ dar; die Umbenennung Ihres Stadtteils haben Sie in absehbarer Zeit ganz gewiss nicht zu fürchten.
Freundliche Grüße
Franz Albert
KUNST + DESIGN