Diese rhetorische Frage stellt gern der ausgewiesene Industriekultur-Experte Delf Slotta bei seinen Seminaren und Exkursionen zum Thema und antwortet häufig prompt selbst: „mehr als man denkt!“
Der Bergbau prägte gut 250 Jahre lang Land und Leute an Saar und Ruhr wie auch in Ostlothringen und dem Süden Luxemburgs.
Auch wenn manche der Bergbau-Hinterlassenschaften leicht zu übersehen sind, prägen andere noch heute Stadt- und Landschaftsbilder in den ehemaligen Bergbauregionen, z. B. …
IKONISCHE BAUWERKE
WIE DIE WEITHIN SICHTBAREN FÖRDERTÜRME UND -GERÜSTE IN…
…VÖLKLINGEN-LUISENTHAL
„RUHEBANK LUISENTHAL“
Als Zwillings-Landmarke überragen die beiden Fördergerüste der ,Richard‘-Schächte das Saartal.
Leinwand auf Keilrahmen, 90 x 90 cm,
© Franz Albert, 2008 – 2009
„FATA MORGANA“
Mit rund 90 Metern gilt das Fördergerüst über Schacht IV der Grube Göttelborn im Saarland als der höchste Förderturm der Welt. In Finnland steht ein höherer, aber der gehört zu einem Kupferbergwerk, und deshalb ,zählt‘ der nicht. 1990 errichtet, war er nie im Förderbetrieb und gilt als Denkmal schwer nachvollziehbarer Kohle-Politik. Oben auf ihm zu stehen und mit nur einer Hand eine der tonnenschweren Seilscheiben zu bewegen, war ein großartiges Erlebnis.
Leinwand auf Keilrahmen, 75 x 100 cm,
© Franz Albert, 2010
…ESSEN [ KATERNBERG+STOPPENBERG ]
ZECHE ZOLLVEREIN
Das 1986 stillgelegte Steinkohlenbergwerk gehört zusammen mit der benachbarten Kokerei Zollverein seit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO und bildet einen Ankerpunkt der ,Europäischen Route der Industriekultur‘. Das Doppelbock-Fördergerüst über Schacht XII steht symbolisch für die gesamte Region Ruhrgebiet.
Leinwand auf Keilrahmen, 70 x 100 cm, © Franz Albert, 2006
FÖRDERGERÜST ZOLLERN
Das stillgelegte Steinkohlebergwerk in Dortmund-Bövinghausen ist ebenfalls Ankerpunkt der ,Route der Industriekultur‘ im Ruhrgebiet und der ,Europäischen Route der Industriekultur‘. Die im Jugendstil errichtete Maschinenhalle der Zechenanlage gilt als einzigartig.
Leinwand auf Keilrahmen, 70 x 100 cm,
© Franz Albert, 2007
…FOLSCHVILLER [ LOTHRINGEN ]
Einzigartig: Der Hammerkopfturm von Folschviller im lothringischen Departement Moselle aus mittlerweile stark verrostetem Stahl. Meines Wissens weltweit der einzige seiner Bauart,
und ich weiß gar nicht, ob er noch steht…
Leinwand auf Keilrahmen, 80 x 80 cm,
© Franz Albert, 2011
CARREAU WENDEL
Nessie scheint sich wohl zu fühlen im langsam austrocknenden Absinkweiher auf dem weitläufigen Gelände der ehemaligen Grube Wendel.
Leinwand auf Keilrahmen, 100 x 110 cm,
© Franz Albert, 2009
CIEL ET TERRE ROUGE
in Luxemburg förderte man im Bergbau weniger Kohlen als „Minette“, also Eisenerz, dessen Farbe einer ganzen Gegend ihren Namen gab.
Leinwand auf Keilrahmen, 100 x 75 cm,
© Franz Albert, 2010
UND ALS HOHE BERGE,
DIE LANDSCHAFTEN VON MENSCHENHAND :
DIE ABRAUMHALDEN
Zusammen mit dem Fördergut wurde im Bergbau immer auch nicht verwertbares Gestein an die Tages-oberfläche befördert. Anfangs nur wenig, aber mit der beständig fortschreitenden Industrialisierung des Bergbaus und dem Einsatz immer größerer Maschinen überwog bald der Abraum das Fördergut, oft um ein Vielfaches. Für die Lagerung der wertlosen „Berge“ wurden Bäche zugeschüttet und Landschaften überformt.
Die aufgeschütteten Halden wurden immer größer, aus spitzen Kegeln wurden sog. „Landschaftsbau-werke“, und als solche dominieren viele bis heute die Landschaft.
DER „TAFELBERG“
DIE HALDE RHEINELBE [Nr. 2]
im Süden Gelsenkirchens mit dem „Skulpturenwald“ des Land-Art-Künstlers Herman Prigann ist heute ein besonders bei Dirt-
bike-, Downhill- und Freeride-Fahrern beliebter Freizeitort.
90 x 90 cm, 2012
BEI ENSDORF
GRÜHLINGSHALDE, SAARBRÜCKEN [Nr. 133 + 134]
Der auf einem weitläufigen Plateau im Wald ge-schüttete Kegel der Bergehalde ist gekennzeichnet durch tiefe Erosionsrinnen und weitgehend un-bewachsen. Im Boden eingelassene Stelen mit
rätselhaften Gedichtzeilen von Elfriede Jelinek säumen den steilen Anstieg zum Gipfel mit Aussichtsplattform und Gipfelkreuz.
jeweils 120 x 40 cm, 2007
HALDE RHEINPREUSSEN MIT ,GELEUCHT‘
Blick vom Fuß des Alsumer Bergs über den Rhein zum Geleucht,
90 x 90 cm, 2011
DAS „GELEUCHT“
auf der Halde Rheinpreußen in Moers ist als begehbare Groß-skulptur einer überdimensionierten ,Grubenlampe‘ eine in der Industrie-landschaft am Niederrhein und des Mündungsgebiets der alten und neuen Escher in den Rhein weit sichtbare Landmarke und taucht bei Dunkelheit rund 8000 Quadratmeter Haldenflanke in rotes Licht..
90 x 90 cm, 2012
BEHERRSCHENDE LANDSCHAFTSELEMENTE
beide: 100 x 75 cm, 2012
Die mächtige Halde „Duhamel“ über einem der beiden letzten Standorte des Bergwerks Saar überragt das Saartal und ist weit sichtbar. Deshalb wurde sie nach dem Ende des Bergbaus an der Saar als Standort für sein zentrales Denkmal bestimmt:
DAS POLYGON
Seit 2016 krönt die begehbare Großplastik das Haldenplateau in Ensdorf. Schon 2012 durfte ich im Auftrag der RAG nach dem Sieger-Entwurf der Berliner Architekt:innen Katja Pfeiffer und Oliver Sachse ein erstes Bild davon fertigen:
[ DIESES BILD WIRD NICHT ZUM VERKAUF ANGEBOTEN. ]
–> ZUR SEITE „POLYGON+CO“
mit Bildern von Halden mit besonderer Gipfel-Gestaltung
GIPFELGLÜCK
GANZ ANDERER ART
VERSPRICHT DER „KLEINE FUJI“,
so „wird die Spitzkegelhalde genannt, die versteckt inmitten des Saarkohlenwaldes südlich der ehemaligen Schächte Kirschheck II … und Steinbach … liegt. Sie wurde beschickt von einer Bergseilbahn; das erklärt den kreisrunden Grundriss und die ausgeprägte Symmetrie des Bergekörpers. Im Rahmen des Projekts „Regionalpark Saar“ ist der Fuji zugänglich gemacht worden. Eine anspruchsvolle Holzstiege führt hinauf zum Gipfel, von wo aus sich ein guter Blick in des Steinbach- und Fischbachtal sowie zur Grühlingshalte bietet.“
[ Delf Slotta ]
KLEINER FUJI Nr. 1
Leinwand auf Keilrahmen, 80 x 60 cm, 2008
KLEINER FUJI Nr. 2
Leinwand auf Keilrahmen, 100 x 100 cm, 2009
DER BLICK
VOM FUJI ZUR GRÜHLINGSHALDE
GRÜHLINGSHALDE VOM FUJI
Leinwand auf Keilrahmen, 120 x 60 cm, 2008
INDIAN SUMMER
Leinwand auf Keilrahmen, 90 x 60 cm, 2009
SAARAUE BEI ENSDORF
Blick auf die Halde Duhamel,
Leinwand auf Keilrahmen, 90 x 90 cm, 2015
SKATERWEG IN REDEN
Der Weg erlaubt das Umrunden
des gesamten Haldenareals,
Leinwand auf Keilrahmen,
100 x 75 cm, 2011
HIMMELSLEITER
Steil führt sieauf den Fuji,
Leinwand auf Keilrahmen,
60 x 80 cm, 2009
HALDEN IM
VERSCHNEITE GRÜHLINGSHALDE
Leinwand auf Keilrahmen, 100 x 80 cm, 2009
WIE DIE HALDE IN GÖTTELBORN
zeugen nicht nut von den kolossalen Mengen Gesteins, die der Bergbau dem Erdreich entriss, sie schaffen auch neue Perspektiven in der Landschaft, indem sie einerseits den Blick auf sich ziehen, andererseits die gewohnten Aussichten verstellen und neue Horizonte ziehen.
„Das alles beherrschende Landschaftselement in Göttelborn ist die Haupthalde. Sie überlagert 31 ha. Das 15 ha große Gipfelplateau legt am höchsten Punkt 427 m über NN. Die Halde wurde bis zur Einstellung der Beschickung im Jahr 1990 um 70 bis 120 Meter über das ursprüngliche Oberflächenniveau geschüttet. Vom höchsten Punkt bietet sich bei klarem Wetter ein grandioser Panoramablick bis zu Schwarzwald, Vogesen und Hunsrück.“
[ Delf Slotta ]
PARAGLIDER
an der Halde Duhamel in Ensdorf,
Leinwand auf Keilrahmen,
75 x 75 cm, 2011
HALDE VIKTORIA
Blick von der Püttlinger „Römerstraße“ über die gesamte Stadt hinweg zur Halde,
Leinwand auf Keilrahmen,
90 x 45 cm, 2011
HALDE GÖTTELBORN
Blick vom „Himmelspfeil, einem begeh- und befahrbaren Land-Art-Projekt, dessen Stirnwand hunderte übereinander gestapelten Eisenbahnschwellen bilden, hinüber zur Halde,
Leinwand auf Keilrahmen,
100 x 60 cm, 2010
DIE HALDE IN REDEN
vor ihrer Neugestaltung: fast völlig wollig grün bewachsen und kaum als Halde erkennbar,
Leinwand auf Keilrahmen,
100 x 75cm, 2007
SCHNEE
„HALDENLANDSCHAFT
Göttelborn unter Schnee“,
Leinwand auf Keilrahmen,
100 x 75 cm, 2010
„LYDIA IM SCHNEE“
Erinnerung an einen einmaligen Vormittag auf dem frisch verschneiten Plateau der Halde Lydia,
Leinwand auf Keilrahmen,
90 x 60 cm, 2007
„VIKTORIA IM SCHNEE“
90 x 90 cm, 2010
„HIMALAYA“
Die Bergehalde Ludweiler m saarländischen Warndtwald gehörte zum 1951 unter französischer Regie abgestuften Westschacht des Bergwerks Velsen, der 1952 in „Schacht Ludweiler“ umbenannt wurde. Die Halde liegt versteckt, ist weitgehend ungestaltet und nicht öffentlich zugänglich. Der 360-Grad-Rundblick vom höchsten Punkt beeindruckt.
Leinwand auf Keilrahmen,
100 x 60 cm, 2008
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